Grammatik
In der Grammatik von Neräzym werden die einzelnen Fälle und sogar das Verb durch Affixe definiert.
Das Nomen:
Der nominative Singular ist die einfache Form des Nomens und ist neutral oder „merkmallos“ („unmarkiert“). Die Pluralform wird durch das Präfix qy- (Aussprache tschi) gebildet, z.B. „ein Apfel“ än bätlä [ an ˡbat.la ] „Zwei Äpfel“ dä qy-bätlä [ da t͡ʃɪ ˡbat.la ].
Neräzym hat keinen Akkusativ, was auf den starken englischen Einfluss hinweist, z.B. „Ich sehe dich“ „I see you“ meä äyäzhyk‚ seä [ ˡmɛ.a a ʲaˡ.ʃik ˡsɛ.a ]; „Ich gebe dir einen Apfel“ „I give you an apple“ meä gymk‘ seä än bätlä [ ˡmɛ.a gɪmk ˡsɛ.a an ˡbat.la ].
Das Possessiv wird durch das Präfix äd- definiert, z.B. „mein Haus“ äd-meä eyrys [ ad ˡmɛ.a ɛ.ʌ.ˡɺɪs ]; „dein Haus“ äd-seä [ ad ˡsɛ.a ɛ.ʌ.ˡɺɪs ] eyrys „unser Haus“ äd-senmeä eyrys [ ad sɛnˡmɛ.a ɛ.ʌ.ˡɺɪs ].
Wie in Elbisch oder der Schwarzen Sprache wird die Präposition „in/im“ = -yl postpositional an ein Nomen angefügt „im Licht ihrer Augen…“ vyleäth-yl äv äd-sensä qy-azhy… [ vɪˡlɛ.aθ ɪl av ad ˡt͡sɛn.t͡sa t͡ʃiˡa.ʃi ] : 1-1 Übersetzung „Licht-im von ihren Augen“; 1-1 Übersetzung Eng. „Light-in of her eyes“.
Der Artikel:
Neräzym hat den Artikel e‘ der dem englischen „the“ gleichkommt, z.B. e‘ qy-embär [ ɛ t͡ʃɪ ɛmˡbaɺ ] „die Sterne“, e‘ äzhy [ ɛ ˈa.ʃi ] „das Auge“, e‘ myr [ ɛ mɪɾ ] „der Speer“.
Das Adjektiv:
Das Adjektiv wird anders als im Deutschen nicht dekliniert und bleibt immer gleich: e‘ sethere ulo‘ seť [ ɛ sɛ.ˡθɛr.ɛ uˈlo sɛt ] „die Nacht ist Schwarz“; än seť räth [ an sɛt ˡɺaθ ] „ein schwarzer Stein“; än seť snägä [ an sɛt ˡsna.ga ] „eine schwarze Schlange“ etc.
Pronomen:
Es gibt folgende Pronomen in Neräzym:
- Person
ich meä [ ˡmɛ.a ]
wir senmeä [ sɛnˡmɛ.a ]
- Person
du seä [ ˡsɛ.a ]
Herr zhodä [ ˡʃo.da ]
Frau zhosä [ ˡʃo.za ]
Ihr senseä [ sɛnˡsɛ.a ]
- Person
er sendä [ ˡsɛn.da ]
sie sensä [ ˡtsen.t͡sa ]
es úk [ ʊk ]
Das Verb:
Es gibt genau drei Zeitformen in Neräzym: Präsenz (Gegenwart), Präteritum (Vergangenheit) und Perfekt.
Im Präsenz wird k‘ „zu“ als Suffix an ein Nomen gehängt, z.B. meä senäk‘ än gym [ ˡmɛ.a sɛ ˡnak an gɪm ] „Ich habe ein Geschenk“; meä kämnäk‘ k‘ gymk‘ seä än gym [ ˡmɛ.a kam.ˡnak k ˡgɪmk ˡsɛ.a an gɪm ] „Ich will dir ein Geschenk geben“. Indem man also an das Nomen gym „Geschenk/Gabe“ ein k‘ hängt, wird es zu dem Verb gymk‘ „geben/schenken“ dekliniert.
Präteritum und Perfekt: Es gibt in Neräzym nur eine Vergangenheitsform, die durch das Suffix d‘ deklariert wird Bsp. gymk‘ „geben/schenken“ gymd‘ „gab/schenkte“. Will man jedoch genauer definieren was der Fall ist, muss man diesen beschreiben, z.B. würde „Ich bin jagen gegangen“ (meä syåed‘ kräzäk‘[ ˡmɛ.a sɪˡ ɛ͡y d kra.ˈzak ]) in Neräzym heißen, dass man irgendwann mal in seinem Leben jagen gegangen ist, man muss also sagen wann genau man jagen war.
Die Imperativform:
Die Imperativform wird durch das Infix v dekliniert, z.B. gymk‘ [ gɪmk ] „geben/schenken“, gyv [ gɪv ] „gib/schenke“; lymek‘ [ lɪ.ˡmɛk ] „singen“, lyve [ lɪˡvɛʰ ] „sing/singet“.
Erweiterungen Und Reduktionen:
Das Präfix sen- ist eine Erweiterung für Nomen und Verben wie z.B. meä „ich“ senmeä „wir“; koulk‘ [ kuːlk ] „gehen“ senkoulk‘ [ ˡsɛn.kʊlk ] „rennen“.
Das Suffix -se ist für die Substantivierung zuständig, z.B. in seth [ sɛθ ] „Dunkel“ sethse [ ˡsɛθ.sɛ ] „Dunkelheit“
Das Präfix ymy- ist für die Reduktion zuständig, z.B. koulk‘ „gehen“ ymykoulk‘ [ ˈɪm.ɪ.kulk ] „krabbeln“.
Syntax:
Die Syntax ist wie im Englischen Subjekt + Verb + Objekt.